Im Rostocker Leichtathletikstadion fand am Samstag mit dem 20.Ostseepokal eines der größten Leichtathletikevents für Kinder in Norddeutschland statt. Unter den fast 500 Teilnehmern, die aus acht Bundesländern nach Rostock angereist waren, präsentierten sich neben unseren Leichtathleten auch so bekannte Vereine wie die Sportclubs aus Magdeburg und Potsdam. Auch ein Verein aus Lettland sowie ein Team von der Sportschule Tartu aus Estland waren mit am Start, sodass internationales Flair aufkam. „Für uns war es bisher unser mit Abstand größter Wettkampf, den wir bestreiten durften. Viele Zuschauer, große Aufregung, Starkregen, ein eng getakteter Zeitplan und die sehr hohen Teilnehmerfelder in den einzelnen Altersklassen von bis zu fünfzig Teilnehmern pro Altersklasse machten es schwierig, den vollen Fokus auf die eigenen Leistungen zu legen“, blickt Trainer Michael Hoder zurück.

Den Anfang machten die Vorläufe des 50-Meter-Sprints. Friedrich Bierwerth und Max Utnehmer überstanden souverän ihre Vorläufe in der M 10 und konnten sich mit ihren Zeiten für das A-Finale der besten Acht qualifizierten. Nach diesem Achtungserfolg bescherte Friedrich unserem Verein im Finale den ersten Podestplatz. In 7,93 Sekunden sprintete er auf Platz drei. Max wurde am Ende in 8,24 Sekunden siebter. Vom anhaltenden Platzregen begleitet ging es mit dem Sprint in der W11 weiter. Dabei versuchten Sophie Riebe und Sophie Kröske, in dieser leistungsstarken Altersklasse unter 45 Teilnehmerinnen die Finalläufe zu erreichen. Sophie Kröske schaffte den Sprung ins B-Finale und wurde im Endergebnis in einer Zeit von 7,90 Sekunden Zwölfte. Sophie Riebe gelang es, trotz extrem großer Anspannung als Achtschnellste das A-Finale zu erreichen. „Damit hatten wir unser erstes Zwischenziel schon erreicht. Im Finale spürte man dann nicht nur bei allen Athletinnen die extreme Anspannung. Bei immer stärker werdenden Regen und zwei Fehlversuchen war vor dem dritten Startversuch extreme Stille und Spannung unter den Zuschauer auf der Tribüne. Im dritten Versuch klappte es dann endlich“, erklärt Michael Hoder. Sophie kam mit sehr schnellen Reaktionsvermögen am besten aus den Startblöcken und lief in einer Zeit von 7,58 Sekunden auf den Bronzerang. „Bei dem hohen Leistungsniveau ist das ein richtig toller Erfolg für sie. Vor dem Finallauf habe ich intensiv versucht, mental auf Sophie einzuwirken, um ihre Verkrampfung aus dem Körper und Kopf zu kriegen. Das hat zum Glück ganz gut geklappt“, freut sich ihr Trainer. Zwischen den Läufen hatten die beiden Mädels dann auch noch den Weitsprung, wo beide aber bei den schwierigen Witterungsverhältnissen bzw. vor den anstehenden Sprintfinals nicht ihr komplettes Leistungsvermögen abrufen konnten.

Auch unsere kleinsten Starterinnen Lexi Höcker (W8 /9,35 Sekunden) und Fiona Warnke (W9 / 8,84 Sekunden) machten die Vorläufe über 50 Meter im Sprint mit. Fiona verpasste auf Platz 17. liegend knapp den Sprung ins B- Finale. Lexi (2,63 Meter) nahm außerdem noch im Weitsprung teil. Für beide ging es fernab von Platzierungen ausschließlich darum, sich dieser Herausforderung zu stellen und erste Eindrücke zu gewinnen.

Unbeeindruckt von dem engen Zeitplan machte Friedrich Bierwerth im Weitsprung da weiter, wo er im Sprint aufgehört hatte. Er sprang mit 3,93 Meter auf den vierten Platz, wobei er den dritten Platz nur um wenige Zentimeter verpasste. Ebenso gut verlief der Einstieg für Kai Utnehmer (M12) in den Wettkampf. Er steigerte sich in seinen drei Sprüngen auf 4,25 Meter und wurde am Ende Zehnter in seiner Altersklasse. Zum Abschluss standen am Nachmittag dann noch die 800 Meter Zeitläufe an. Hierbei bekam es Kai mit Konkurrenten zu tun, die zur deutschen Spitze in seiner Altersklasse gehören. Leider musste er im ersten Lauf starten, wo er alleine mit einem Läufer aus Rostock das Tempo bestimmen musste. In der Endabrechnung der beiden Zeitläufe belohnte er sich in guten 2:43:71 Minuten mit dem sechsten Gesamtrang. Auch Friedrich konnte nach dem langen Tag noch mal die letzten Kräfte mobilisieren. Geschickt laufend konnte er in 2:56:20 Minuten Platz drei über die Ziellinie retten, was für ihn gleichzeitig die zweite Bronzemedaille des Tages bedeutete. Auch Sophie Riebe konnte sich mit Rang neun noch mal unter den Top-Ten platzieren.

„Dass wir es bei solch einem großen Meeting gegen diese erfahrene Konkurrenz gleich dreimal aufs Podest geschafft haben und im Enddefekt sechs Top 8-Platzierungen mit nach Anklam nehmen, was gleichzeitig auch den Gewinn einer Urkunde bedeute, ist für unsere kleine Trainingsgruppe ein Riesenerfolg. Damit konnte man im Vorfeld nicht rechnen. „Es war ein rundum gelungener Tag für uns. Ein großes Kompliment an die Kinder“, lobte Michael Hoder seine Schützlinge.