Erst Torschütze, dann Unglückrabe: Ein Wechselbad der Gefühle hat heute im Heimspiel unserer Landesliga-Kicker gegen den SV Görmin Youngster Marvin Gladrow erlebt. Nachdem er sein Team durch einen direkt verwandelten Freistoß vor der Pause in Führung brachte, wurde der 18-jährige A-Jugend-Spieler kurz vor dem Schlusspfiff zum Pechvogel. Seinen Fehler bestrafen die Gäste in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit dem entscheidenden Treffer zum 1:2-Endstand.

„Ich mache Marvin keinen Vorwurf. Er ist ein junger Spieler, der seine Sache in der Abwehr auch diesmal wieder gut gemacht hat“, stellte Trainer Michael Höcker klar. Kritische Worte fand er nach dem Abpfiff aber dennoch: „Es haben heute nicht alle die letzten Prozentpunkte aus sich herausgeholt. Wir konnten uns zwar zahlreiche Torchancen herausspielen, sind im Abschluss aber nicht konsequent genug gewesen. Die Görminer haben uns in der Defensive mit einfachsten Mitteln immer wieder vor große Probleme gestellt“, erklärte der 42-Jährige und sprach vom „erwartet schweren Spiel“. Das Derby im Werner-Seelenbinder-Stadion brauchte nicht lange, um Fahrt aufzunehmen. Bereits nach neun Minuten bewahrte Keeper Tim Kietzmann unsere Elf mit einer starken Parade vor einem frühen Rückstand. Nur knapp zwei Minuten später bejubelte Marvin Gladrow seinen ersten Treffer in der Landesliga der Männer. Nach einem Handspiel von SVG-Kicker Carsten Baresel verwandelte der Youngster einen Freistoß aus 20 Metern Torentfernung zur Führung. In der Folgezeit entwickelte sich ein unterhaltsamer und komplett offener Schlagabtausch. Routinier Michael Jeske verhinderte nach 20 Minuten mit seiner Rettungstat den Ausgleich, bevor Tim Kietzmann wenig später einen Freistoß des Görminer Torjägers Justin Schmidt entschärfte. Auf der Gegenseite ließen Arne Siebrecht (30.) und David Schulz (32.) zwei dicke Möglichkeiten zum 2:0 ungenutzt. Bitter aus Sicht unseres Teams: Verteidiger Sascha Pribbernow musste den Rasen in der 36. Minute verletzungsbedingt verlassen. Turbulent wurde es in den Schlussminuten der ersten Halbzeit: Auf der einen Seite traf Arne Siebrecht (42.) nur den Außenpfosten, während André Dreier (43.) den gegnerischen Kasten knapp verfehlte. Auf der anderen Seite ließ Justin Schmidt (43.) erst die Chance zum 1:1 liegen, bereitete dann aber per Eckball den Ausgleichstreffer von Ben Suhrbier vor (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die phasenweise hektische Partie, in der Schiedsrichter Sebastian Raatz mit seinem Team einen guten Job machte, umkämpft. Beide Mannschaften beschränkten sich nicht aufs Verteidigen, sondern spielten mit offenem Visier auf Sieg. Folgerichtig ergaben sich hüben wie drüben eine Reihe hochkarätiger Möglichkeiten. Im Abschluss agierten neben André Dreier (58.), Philipp Sorgatz (66.) und Toni Rabe (72., 74) auch die Görminer Issam Alnajar (52.), Paul Lüttjohann (65.) und Justin Schmidt (66.) allesamt glücklos. Sie scheiterten an den gut aufgelegten Schlussmännern Tim Kietzmann und Max Jeschke oder verfehlten die gegnerischen Gehäuse. Entschieden wurde das Duell in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Als sich beide Mannschaften bereits mit einem Unentschieden abgefunden hatten, ließ sich SVG-Kicker Eric Schulz die Chance zum Siegtreffer nicht nehmen.

Nächster Gegner der Akteure um Mannschaftskapitän André Dreier ist am kommenden Samstag auswärts das Team der SG Karlsburg/Züssow.

VFC: Kietzmann, Gladrow, Jeske, Pribbernow (36. Campe), D. Schulz, Behm (52. Netz), Dreier, Sorgatz, Skeip, Siebrecht, Rabe