Steht dieser junge Anklamer auf dem Fußballplatz, findet er sich seit über einem Jahr in unterschiedlichen Rollen wieder – als Nachwuchs-Kicker unserer B-Junioren und als Schiedsrichter. Der 15-jährige Felix Halfpap zählt zu den jüngsten Unparteiischen in M-V und ist einer der Referees, die in dieser Saison für seinen Heimatverein im Einsatz sind.

Auch wenn der unser Verein neben Felix Halfpap mit Eckard Hermann, Wilfried Kienel und Jens Richter drei weitere Referees vorweisen kann, erfüllen wir das vorgegebene Schiedsrichter-Soll aktuell nicht. „Bei insgesamt elf Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen, fehlt uns ein Unparteiischer, um die Vorgabe des Verbandes zu erfüllen“, klärt Vorstandsmitglied Reinhard Lüdemann auf. Unser Verein sucht händeringend Zuwachs im Schiedsrichter-Bereich: „Es ist leider so, dass es heutzutage viel zu wenig Unparteiische gibt und sich immer weniger Leute dazu bereit erklären, sich auf diese Weise für den Fußball zur Verfügung zu stellen. Wer Freude am Fußball hat und gerne Verantwortung übernehmen möchte, ist bei uns genau richtig. Für die Ausrüstung, die man als Schiri benötigt, und die Kosten, die bei der Ausbildung anfallen, kommen wir als Verein auf. Außerdem zahlen wir eine Aufwandsentschädigung“, macht der Verantwortliche deutlich.

Er ist froh darüber, dass sich Felix Halfpap vor über einem Jahr dazu entschlossen hat, für unseren Verein zu pfeifen: „Wir freuen uns riesig darüber, dass Felix nicht nur für unseren Verein spielt, sondern auch als Schiedsrichter aktiv ist. Er macht seine Sache richtig gut.“ Den Schritt, einen Schiedsrichter-Lehrgang zu absolvieren und als Referee zu fungieren, machte Felix Halfpap bereits als 14-Jähriger: „Ich fand die Aufgabe der Schiedsrichter schon immer interessant und habe mich intensiv damit auseinandergesetzt.“ Mittlerweile ist der Youngster sogar schon bei Spielen auf Landesebene im Einsatz.

Zu den alten Hasen im Schiedsrichter-Geschäft zählen dagegen Eckard Hermann und Wilfried Kienel. Beide sind Schiedsrichter aus Leidenschaft: „Uns bereitet das Pfeifen große Freude. Klar, macht man sich mit seinen Entscheidungen nicht immer beliebt. Das bekommt man dann auch zu spüren. Aber damit können wir ganz gut umgehen“, sind sich die beiden Unparteiischen einig und machen deutlich: „Ohne Schiri kein Spiel. Okay, eine Binsenweisheit, aber unleugbare Tatsache im Sportgeschehen. Umso wichtiger ist es, dass für regelmäßigen Nachwuchs an der Pfeifen-Front gesorgt ist und sich auch bei uns in der Region immer noch interessierte und engagierte Anwärter finden lassen.“ Auch sie würden sich über die Verstärkung freuen. „Wir sind unheimlich froh und dankbar dafür, dass uns die beiden seit vielen Jahren die Treue halten. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, so Reinhard Lüdemann.

Der Fußballverband Vorpommern-Greifswald bietet regelmäßig Anwärterlehrgänge für Frauen und Männer sowie für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren an, für die neben dem Interesse im Fußballsport die Mitgliedschaft in einem Verein notwendig ist. Der Lehrgang findet an zwei Wochenenden statt und vermittelt mithilfe moderner Lehrmethoden alles, was man wissen muss, um ein Fußballspiel leiten zu können. Den Abschluss bildet eine schriftliche Prüfung. Ist die bestanden, warten schon die ersten Spielaufträge. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen die 17 Fußballregeln, die von der Zahl der Spieler über Freistöße, Elfmeter, Rote und Gelbe Karten bis zum Abseits die Grundlagen des Spiels darstellen. Das alles bedeutet keineswegs nur graue Theorie: Praktische Beispiele und Übungen sowie Regelfragen, die von konkreten und alltäglichen Situationen ausgehen, bereiten die Lehrgangsteilnehmer darauf vor, ihre Kenntnisse problemlos auf dem Sportplatz anzuwenden. Und damit dort wirklich nichts schiefgeht, werden die neuen Schiedsrichter bei ihren ersten Einsätzen von erfahrenen Kollegen begleitet. Diese sogenannten Mentoren unterstützen die Neulinge bei der Vorbereitung, helfen mit Tipps und Tricks und kommen in der Halbzeit und nach Spielschluss zur Besprechung in die Kabine.