Pfeifen oder selbst kicken? Wenn Felix Halfpap zukünftig auf dem Fußballplatz steht, wird er sich unterschiedlichen Rollen wiederfinden – als Spieler und Schiedsrichter. Unser 14-jähriges Vereinsmitglied zählt seit wenigen Tagen zu den jüngsten Referees in Mecklenburg-Vorpommern. Er hat den Schiedsrichter-Lehrgang des Fußballverbandes Vorpommern-Greifswald erfolgreich abgeschlossen und verstärkt zukünftig das Unparteiischen-Team unseres Clubs.

„Wir freuen uns riesig darüber, dass sich Felix dazu entschlossen hat, für unseren Verein nicht nur als Nachwuchsspieler, sondern auch als Schiedsrichter aktiv zu sein. Gemeinsam mit Wilfried Kienel, Eckard Hermann und Jens Richter bildet er ab der kommenden Saison unser Schiedsrichter-Quartett“, erklärt Vorstandsmitglied Reinhard Lüdemann und fügt hinzu: „Es ist allseits bekannt, dass Vereine große Schwierigkeiten haben, Schiedsrichter zu gewinnen. Umso erfreulicher ist es, dass sich Felix aus eigenem Antrieb dazu entschlossen hat, diesen Weg einzuschlagen.“

Seinen ersten Einsatz als Chef auf dem Platz hat Felix Halfpap bereits hinter sich. Er pfiff das jüngste Kreisklasse-Heimspiel unser E2-Junioren gegen die SG Kröslin/Lubmin. „Ich war schon ziemlich aufgeregt, es lief aber ziemlich gut“, blickt der junge Unparteiische zurück. „Felix ist ein großes Talent“, freut sich auch Diana Räder-Krause, Schiedsrichterausschuss-Vorsitzende des Verbandes, über das Engagement des jungen Anklamers, der bereits seit zehn Jahren im Nachwuchsbereich unseres Clubs aktiv ist und in der abgelaufenen Saison für die C2-Junioren in der Kreisklasse aktiv war.

Den Schritt, einen Schiedsrichter-Lehrgang zu absolvieren und als Referee zu fungieren, hat sich der 14-Jährige gut überlegt. „Ich fand die Aufgabe der Schiedsrichter schon immer interessant und habe mich intensiv damit auseinandergesetzt.“ Sein Schiri-Mentor ist Lutz Beckmann, der in der gerade abgelaufenen Saison die E2-Jugend trainiert hat und selbst als Unparteiischer aktiv ist. „Herr Beckmann gibt mir wichtige Tipps. Er steht mir stets mit Rat und Tat zur Seite“, macht Felix Halfpap deutlich. Er hat durchaus ehrgeizige Ziele: „Ich möchte irgendwann Spiele der 3. Bundesliga leiten. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.“

Alte Hasen im Schiedsrichter-Geschäft sind dagegen Eckard Hermann und Wilfried Kienel, die in der vergangenen Spielzeit die beiden einzigen Referees unseres Vereins gewesen sind. Beide sind Schiedsrichter aus Leidenschaft: „Uns bereitet das Pfeifen große Freude. Klar, macht man sich mit seinen Entscheidungen nicht immer beliebt. Das bekommt man dann auch zu spüren. Aber damit können wir ganz gut umgehen“, sagt Hermann, während Kienel ergänzt: „Ohne Schiri kein Spiel. Okay, eine Binsenweisheit, aber unleugbare Tatsache im Sportgeschehen. Umso wichtiger ist es, dass für regelmäßigen Nachwuchs an der Pfeifen-Front gesorgt ist und sich auch bei uns in der Region immer noch interessierte und engagierte Anwärter finden lassen.“ Auch sie freuen sich über die Verstärkung aus den eigenen Reihen.

In der neuen Saison wird unser Verein, der mit drei Herren- und acht Nachwuchs-Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnimmt, das vom Verband vorgeschriebene Soll an Referees vorweisen. „Darüber sind wir unheimlich froh. Auch darüber, dass uns Wilfried Kienel und Eckard Hermann seit vielen Jahren die Treue halten. Das ist nicht selbstverständlich“, so Reinhard Lüdemann. Unser Verein sucht auch weiterhin Zuwachs im Schiedsrichter-Bereich: „Es ist leider so, dass es heutzutage viel zu wenig Unparteiische gibt und sich immer weniger Leute dazu bereit erklären, sich auf dieser Weise für den Fußball zur Verfügung zu stellen. Wer Freude am Fußball hat und gerne Verantwortung übernehmen möchte, ist bei uns genau richtig. Für die Ausrüstung, die man als Schiri benötigt, und die Kosten, die bei der Ausbildung anfallen, kommen wir als Verein auf. Außerdem zahlen wir eine Aufwandsentschädigung.“