Nicht immer sind es spektakuläre Spiele, die im Gedächtnis bleiben – manchmal sind es jene, die durch Emotionen und besondere Momente geprägt sind. So war es gestern auch beim letzten Saisonauftritt unserer Landesliga-Fußballer. Gegen den SV Kröslin lief aus sportlicher Sicht wenig zusammen – ein Spiel auf überschaubarem Niveau, das Trainer Nils Gütschow nach dem Abpfiff treffend als „Not gegen Elend“ bezeichnete. Und dennoch wird diese Partie vielen Beteiligten im Gedächtnis bleiben.

Für Christoph Campe endete mit dieser Partie nach über einem Vierteljahrhundert seine aktive Laufbahn in der ersten Herrenmannschaft. Die Emotionen waren dem 32-Jährigen bei seiner Verabschiedung vor dem Spielbeginn und bei seiner Auswechslung in der 75. Minute deutlich anzusehen. „Ich werde dieses Team unheimlich vermissen, aber die Erinnerungen und Freundschaften bleiben für immer“, sagte Campe, der sich künftig seiner Familie – Ehefrau Jasmin und Sohn Michel Erich – intensiver widmen möchte.

Auch Trainer Nils Gütschow verabschiedete sich von seiner Rolle als Chefcoach der ersten Mannschaft. Bereits im Mai hatte er seinen Abschied angekündigt. „Nach zweieinhalb intensiven Jahren mit vielen Höhen und Tiefen ist es Zeit für einen Neuanfang – für mich persönlich und für die Mannschaft“, erklärte er. Dem Verein will er dennoch treu bleiben und sich zukünftig wohl im Nachwuchsbereich engagieren.

Den beiden scheidenden Akteuren bereitete das Team mit dem knappen 2:1-Heimerfolg ein stimmiges Abschiedsgeschenk. „Auch wenn wir heute spielerisch keine Glanzleistung gezeigt haben, freut es mich, dass wir die Rückrunde mit zwei Siegen beenden konnten und noch auf Platz fünf vorgerückt sind. Das ist ein versöhnlicher Saisonabschluss“, resümierte Gütschow. Für Kröslin bedeutete die Niederlage den Abstieg in die Landesklasse.

Rund 200 Zuschauer trotzten im Werner-Seelenbinder-Stadion der drückenden Hitze und sahen ein kämpferisches Spiel, in dem beide Mannschaften bis zum Abpfiff alles gaben. In der 41. Minute brachte John-Philipp Bruhns unser Team durch einen Distanzschuss aus 18 Metern in Führung – begünstigt durch einen Patzer des Gästekeepers. Kröslin kam in der 82. Minute zum Ausgleich, doch Jan-Patrick Bruhns sorgte in der 90. Minute nach Vorarbeit von Maximilian Paul für den viel umjubelten Siegtreffer.

VFC: Lemke (ab 46. Kietzmann), Ja. Bruhns, Beyer, Grote (ab 30. Schulz), Zeidler, Lietze (ab 46. Schadofske), Behm, Campe (ab 75. Hartwig), Sorgatz, Jo. Bruhns, Paul