Zum Abschluss der Leichtathletik-Saison stand für unseren Leichtathleten Sevin Pathirana und seinen Trainer Michael Hoder ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm: die Deutschen U20-Meisterschaften im frisch sanierten Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid – dem modernsten Leichtathletikstadion Deutschlands. Über 400 Vereine hatten Athleten ins Ruhrgebiet entsendet, um sich bei besten Bedingungen zu messen.

In den 100-Meter-Vorläufen zeigte Sevin eine starke Leistung und verpasste mit 11,23 Sekunden nur knapp seine persönliche Bestzeit. „Der Start erwies sich jedoch als schwierig – eine lange Wartezeit auf dem Block zerrte an den Nerven, was gerade bei einem solchen Großereignis eine zusätzliche mentale Belastung darstellt. Im Mittelteil des Laufs fehlte ihm die nötige Lockerheit, wodurch er seinen Rhythmus nicht vollständig entfalten konnte. Auf diesem hohen Leistungsniveau entscheidet jede Kleinigkeit, und wer verkrampft, hat es schwer, mitzuhalten“, blickt Trainer Michael Hoder zurück. Der spätere Sieger Jakob Kemminer setzte mit 10,42 Sekunden ein Ausrufezeichen und wird Deutschland gemeinsam mit den weiteren Medaillengewinnern bei der U20-Europameisterschaft in Finnland vertreten.

Auch wenn Sevin seine persönliche Bestzeit verpasste, überwiegt der Stolz. „Was er in so kurzer Zeit erreicht hat, verdient große Anerkennung: Erst vor einem halben Jahr hat Sevin als Quereinsteiger mit der Leichtathletik begonnen und nun bereits die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften geschafft. Das ist eine bemerkenswerte Leistung und auch eine Auszeichnung für die gemeinsame Arbeit unter nicht ganz einfachen Bedingungen. Unser Trainingsalltag ist alles andere als gewöhnlich: Wir wechseln zwischen Anklam und der Insel Usedom, wo Sevin lebt. Entweder kommt er nach der Schule per Zug oder Bus zum Training, oder ich fahre zu ihm, um dort auf einer besseren Tartanbahn zu arbeiten. In den wenigen Einheiten, die uns zur Verfügung stehen, investieren wir viel – zeitlich, körperlich und auch finanziell –, um Sevins Entwicklung bestmöglich zu unterstützen“, macht unser Leichtathletik-Coach deutlich.